Musikbeispiele in diesem Video:
0:05 Plattenglockenspiele, 1. – 12. Oberton auf g
1:22 Röhrenglockenspiel, 3. – 14. Oberton auf G, Metallharfe 5. bis 17. Oberton auf g
Kupfer-Shakuhashi im Raga Bairava auf h
3:23 Stahlchello auf G
4:59 Röhrenglockenspiele, pentatonische Skala, d´- d´´´ und pentatonische Skala, f´´´- f´´´´
6:52 Schnabellängsflöte, Altflöte in f-dur
7:14 Röhrenglockenspiel in c-dur, c´- c´´´ mit Tonfänger
9:22 Röhrenglockenspiel in c-dur, c´- c´´´ mit Kupfershakuhashi, mixolydisch gestimmt auf Bass g
10:35 Obertonflöte in c
11:38 Ballastsaite auf d
Röhrenglockenspiel
Das Besondere der Röhrenglockenspiele ist ihr langer Nachklang. Je nach Größe hält er ein bis zwei Minuten an. Röhren aus Kupfer liegen waagerecht in elastischen Schnüren auf einem Rahmen aus Eschenholz. Sie werden mit Filz oder stoffbezogenen Hartgummiklöppeln angeschlagen. Über die schwingenden Klangröhren kann man Handresonatoren halten – das sind von der Luftsäule her einzeln abgestimmte Aluminiumröhren- und somit ihren Nachklang modulieren. Röhrenglockenspiele gibt es in verschiedenen pentatonischen und diatonischen Skalen mit einem Tonumfang von zwei Oktaven. Insgesamt ist ein Tonumfang von g bis g““ möglich.
Plattenglockenspiel
1. Preis bei den 3. Königswinterer Kunsthandwerkertagen
Die Materialkombination dient dem Zweck, verschiedene Sinne anzusprechen: Aus Holz, Metall und Kautschuk wird ein Instrument besonderer Qualität. Bronzeplatten unterschiedlicher Größe und Stärke können dank elastischer Aufhängung im Zusammenspiel mit dem hölzernen Klangkörper ihre akustische Faszination entfalten. Die durch Klöppelanschlag ausgelösten Schwingungen eröffnen eine eigene Erlebniswelt. Neben dem akustischen Klang sind sie auch körperlich und geistig erlebbar. Das Bespielen des Klangkörpers eröffnet neue emotionale Dimensionen und scheint in eine andere Welt zu entführen. (Die Jury: Heike Kern, Elmar Scheuren, Peter Seekircher)
Bassplattenglocken
Bronzene Platten in Form eines Quadrats oder eines gleichseitigen Dreiecks sind vor oder über Resonanzkörpern aus Holz aufgehängt. Schlägt man sie mit einem weichen Klöppel in ihrer Mitte an, erklingt ein kräftiger, tiefer Ton. In den seitlichen Bereichen angeschlagen, regt man die Obertöne an, die von papiernen Hohlkörpern – ich nenne sie Tonfänger – verstärkt und sogar ertastet werden können.
Ich baue die Bassplattenglocken in verschiedenen Größen und Designs.
Ballastsaite
Ein massiver Kupferstab hängt mit einer Stahlsaite an der Membran einer Trommel. Schlägt man nun mit einem Klöppel gegen den Stab, überträgt sich die Schwingung vom Stab über die Saite auf die Trommel und es entstehen kräftige, archaische Klänge. Jenachdem, wo man den Stab hält und wo man ihn anschlägt, erklingen entweder der tiefe Grundton oder verschiedene Obertöne. Die Saite lässt sich auch mit dem Geigenbogen, Schlegeln oder Fingern bespielen. Je nach ihrem Grundton, der sich im Kontrabass bewegt, werden die Trommeln in 2 bis 3,5 Meter Höhe gehängt.
Metallharfe
Dünne lange Kupferröhren sind mittig in einem Holzrahmen gespannt. Wenn man sich mit etwas Kolophoniumpulver die Fingerspitzen bestäubt und an den Röhren reibt, entstehen feine, hohe Klänge. Der Ton schwingt sich mit einer leichten Verzögerung sanft ein und klingt dann lange nach. Ein Tonumfang von f´´ bis c´´´´´ ist möglich.
Schnabellängsflöte
Dies ist eine Kupferflöte mit einem aus Buchenholz gedrechselten Mundstück, in dem ein Labium hineingearbeitet ist. Man hält sie quer, bläst sie wie eine herkömmliche Blockflöte. Es gibt sie mit sechs Grifflöchern als Sopran-, Alt- oder Tenorflöte und ist über zwei Oktaven spielbar. Die gebogene Obertonflöte hat keine Grifflöcher. Bei ihr wird über die Stärke des Luftstroms und das Öffnen und Schließen der Endung die Tonhöhe bestimmt.
Kupfershakuhashi
Das Flötenmundstück besteht aus Bambusrohr. Die Anblastechnik ist wie bei einer japanischen Shakuhashiflöte. Man schließt mit der Unterlippe die Öffnung des Mundstücks ab und bläst über eine Kerbe. Mit dieser Flöte kann man die Töne wunderbar phrasieren, sanft oder kräftig spielen.
Schaukelzimbeln
Jeweils drei kreisrunde, gegossene Bronzezimbeln sind an einem Gestell aus Eschenholz aufgehängt. Sie werden in der Nähe des Randes mit einem Gummiklöppel angeschlagen. Über ihnen hängen kupferne Resonatoren, die – wenn man sie an schaukelt – den Klang an und abschwellen lassen. Die Musik der Schaukelzimbeln hat etwas sphärenhaftes – so als käme sie von einer anderen Welt. Ein Tonumfang von d´´ bis d´´´´ ist möglich.